Malondialdehyd

Im gesunden Körper stehen oxidative und reduktive Prozesse miteinander im Gleichgewicht. Freie Radikale (reaktive Sauerstoffverbindungen) werden von antioxidativen Schutzmechanismen eliminiert. Durch einen Mangel an Antioxidantien kann es jedoch dazu kommen, dass freie Radikale mit Zellstrukturen reagieren und diese dabei schädigen. Bei der Reaktion mit ungesättigten Fettsäuren entstehen Lipidperoxidationsprodukte. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren reagieren unter anderem zu Malondialdehyd, bzw. zu 4-Hydroxynonenal. Diese sekundären Lipidperoxidationsprodukte können mit verschiedenen Molekülen weiterreagieren. So können die DNA-Basen Adenin und Guanin modifiziert werden, was zu fehlerhaften Transkripten führen kann. Bei der Reaktion von MDA mit Proteinen kann es zu einer Veränderung bzw. Verlust der Funktion oder zur Ausbildung von Neoantigenen kommen. Die so gebildeten Neoantigene werden vom Immunsystem als fremd erkannt und führen somit zur Ausbildung von Autoimmunerkrankungen. Der Einfluss von Lipidperoxidationsprodukten wird in der Pathogenese verschiedener Erkrankungen wie Atherosklerose, Tumorgenese, Rheuma sowie Reperfusionsschaden nach Transplantationen diskutiert.

Technische Daten

Probe EDTA-Plasma, Serum
Probenvolumen 20 µl
Detektor Fluoreszenz Ex 515 nm, Em 553 nm
Methode isokratisch
Bestimmungen 100

Bestellinformationen

IC1900 Testkit
IC1900ko Kontrollen (2 Level je 250µl lyophilisiert)
IC1900rp HPLC Trennsäule

Prinzip der Methode

Zur Bestimmung des Malondialdehyds wird zunächst eine Derivatisierung durchgeführt. Gleichzeitig werden die MDA-Moleküle von Proteinen abgespalten. Der Probe wird ein Derivatisierungsreagenz zugegeben und 60 min bei 95 °C inkubiert. Hierbei wird das Malondialdehyd in ein fluoreszierendes Produkt umgesetzt. Anschließend wird die Probe abgekühlt, zentrifugiert, mit Reaktionslösung gemischt und in die HPLC injiziert.
Die isokratische Trennung erfolgt auf einer „reversed phase“ Säule bei 30 °C und benötigt ca. 4 Minuten für einen Lauf. Die Aufnahme der Chromatogramme wird mit einem Fluoreszenzdetektor durchgeführt. Die Quantifizierung erfolgt über den mitgelieferten Kalibrator und die Berechnung der Ergebnisse wird über die“externe Standard-Methode“ anhand der Integration der Peakhöhen bzw. -flächen durchgeführt.